Für unsere Modellbahn soll ein Gleisbildstellpult gebaut werden. In Zeiten von Digitalsteuerungen mit Display oder direkt mit Hilfe des Computers, klingt ein Stellpult mit Tastern und LEDs irgendwie antiquiert. Auch würde man erwarten, dass ich als IT-Spezialist genau solch eine computergestützte Lösung bevorzugen würde.
Rein von der technischen Seite her betrachtet, interessiert mich die Steuerung per Computer durchaus. Allerdings sind die mir bekannten Programme nicht auf Touchbedienung ausgelegt. D.h. ein großer Monitor mit Touchfähigem Screen ist nur die halbe Miete, wenn die Bedienung des Programms auf die Maus ausgelegt ist. Ein anderer Punkt, der mich immens stört ist die Zeit, die vergeht, bis der PC gebootet ist. Es müsste schon ein moderner schneller Computer bei, mit SSD und ordentlich Leistung, der beim Booten möglichst wenig Zeit vertrödelt. Meines Erachtens ist übrigens auch die Bootzeit meiner ECoS II indiskutabel.
Der PC scheidet somit aus. Alternativ habe ich das Gleibild meiner Digitalzentrale ECoS II getestet. Das kleine Display der ECoS ist dafür irgendwie nicht wirklich geeignet. Die fummelige Bedienung sagt auch meinem Vater nicht zu. Außerdem könnte man die Weichen nur steuern, wenn die ECoS auch verwendet wird. Da wir die Bahn analog oder digital betreiben können, müsste man im Analogbetrieb trotzdem die ECoS hochfahren. Alles irgendwie nicht inutitiv.
Diese Punkte führen mich daher zum Bau eines Gleisbildstellpults. Zur Vorbereitung habe ich mir erstmal einige am Markt verfügbare Systeme angeschaut. Darunter auch
- Uhlenbrock Track-Control
- Modelltec s.e.s. Gleisbild
- ModellTechnik Koehne GBS
Für den Bahnhof samt Betriebswerk müssen etwa 50 Weichaenantriebe und rund 30 Signale geschaltet werden. Hinzu kommen noch Stromlosabschnitte und Entkuppler.
Geht man mit diesen Rahmenbedingungen an die Sache heran, erkennt man sofort, dass das reine Stellpult mit vorgefertigten Bausteinen von Uhlenbrock oder Modelltec zwischen 1.600 und 3.000 Euro liegen wird. Selbst bei Modelltechnik Koehne fallen etwa 1.100 Euro an, wenn man die Modulbausätze verwendet, die trotz Handarbeit einen sauberen Aufbau ermöglichen.
Prinzipiell haben alle drei oben genannten Systeme ihren Reiz. Von Modelltec habe ich mir das Einsteigerset bestellt und evaluiert. Ich gebe zu, es macht Laune und man möchte loslegen und das Gesamte Stellpult zusammenstecken. Allerdings habe ich auch einige negative Punkte feststellen müssen. Der Zusammenbau ist zwar leicht verständlich, aber doch auch etwas fummelig. Hat man alles beisammen, ist das Stellpult allerdings recht stabil. In meinem Set waren drei Weichenplatinen, die leider nicht in die Abdeckungen passten, weil die Taster auf den Platinen weiter auseinander standen, als es die Löcher in der Abdeckung vorsahen. Die Taster kann man leider auch nicht leicht anders positionieren, da sie schon maximal eng stehen, aber eben nicht eng genug. Die Abdeckungen werden – zumindest im Einsteigerset – durch eine Folie zusammengehalten, damit sie im Karton ein Gleisbild ergeben. Die Folie muss man abziehen, was unschöne Kleberückstände auf dem KUnsstoff zurückließ. Die Putzerei zog sich dementsprechend einen Nachmittag hin. Leider fehlten auch einige Verbindungelemente, so dass ich das gesamte Pult des Einsteigersets nicht zusammenbauen konnte.
Preislich liegt schon der linke Bahnhofskopf bei rund 800 Euro (nur für die Gleissymbole, Weichen- und Signalplatinen). Der rechte Bahnhofskopf samt Schattenbahnhof dürfte sich ebenfalls in diesem Preisbereich bewegen.
Als nächster Kandidat kam von Uhlenbrock das Track-Control in Frage. Mir war klar, dass ich dafür eine Intellibox hätte anschaffen müssen, die rein für die Steuerung der Weichen und Signale zusändig wäre. Das System macht einen überaus professionellen Endruck, was mit einem minimalen Verdrahtungsaufwand einhergeht. Allerdings kostet allein eine Weichenplatine schon ca. 20 Euro. Zusmamen mit den anderen Bausteinen, Abdeckungen, Folien und einer Intellibox dürften problemlos 4.000 Euro fällig werden, wenn man auch noch die Fahrwege ausleuchten möchte.
Also nahm ich Kontakt mit Herrn Koehne von Modelltechnik Koehne auf und ließ mich beraten. Anstelle seines Modulsystems, was ich recht spannend finde, weil es den Selbstbau unterstützt, sind wir aber im Gespräch auf eine andere Lösung gekommen. Diese wird im nächsten Teil dieser Artikelserie genauer beschrieben.